Echt guat! Bioregion Murau
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Im Bezirk Murau hat man sich schon vor Jahren zu weitreichenden Initiativen im ökologischen Landbau bekannt. Heute werden im Bezirk Murau gut ein Viertel aller Höfe biologisch bewirtschaftet. Durch die Initiative von Herrn Kraxner von der ILE-Stelle Murau und der Naturbäckerei Karl Hager hat sich vor rund zweieinhalb Jahren die Projektidee der „Bioregion Murau“ entwickelt, welche sich inzwischen zu einem wichtigen regionalpolitischen Projekt weiterentwickelt hat. Dieses Pilotprojekt wird aus Mitteln des Landes Steiermark von der Abteilung 16 gefördert.

Seit gut zweieinhalb Jahren arbeiten nun Vertreter aus der Landwirtschaft, Wirtschaft und Tourismus an gemeinsamen Initiativen und Kooperationsprojekten im Rahmen der Bioregion Murau. Nachhaltiges Wirtschaften und regionales Kreislaufdenken stehen dabei an oberster Stelle. Die Arbeitsgemeinschaft der Bioregion sieht sich als regionalpolitisches Projekt, in dem neben der Land- und Forstwirtschaft auch das Gewerbe, die Wirtschaft und der Tourismus im Sinne einer offensiven Regionalentwicklung eingebunden sind.
Bäuerliche Direktvermarkter, Wirte und Gewerbebetriebe haben sich dieser Plattform angeschlossen. Das ehrgeizige Ziel: Die Region Murau als Bioregion zu positionieren, touristische Aspekte nach diesem Ziel auszurichten, die bäuerliche Direktvermarktung weiter zu stärken und - als großes Vorhaben spätestens ab dem Jahr 2015 in der Bioregion Murau nur noch biogene Brennstoffe (=Holz) für Heizanlagen zu verwenden!

Was sind die Beweggründe für eine Bioregion Murau

•  Der Bezirk Murau besitzt einen geradezu unerschöpflichen Reichtum an Kultur- und Naturverbundenheit. Somit stellt die Region einiges an Potenzial dar, welches es einerseits zu erhalten und andererseits auch zu vermarkten gilt.
•  Trotz zunehmendem Verkehrsaufkommen gibt es in der Region Murau keinen Hauptdurchzug; verglichen mit anderen Gebieten ist die Umweltbelastung dahingehend verschwindend gering.
•  Ein weiterer Grund ist sicher auch der „Naturpark Grebenzen“, der mit seiner Vorreiterrolle auch voll in die Bioregion integrierbar ist. Mit seinen „Naturparkgaststätten“, die auch gesondert Produkte von bäuerlichen Betrieben - die in naturnaher Weise das Land bewirtschaften – anbieten, ist gleichzeitig ein kleiner wirtschaftlicher Kreislauf innerhalb der Naturpark-Region entstanden.
•  Alle landwirtschaftlichen Betriebe sind im ÖPUL (Österreichisches Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft) – von denen wiederum sind rund ein Viertel rein biologisch wirtschaftende Biobetriebe.
•  Der Bezirk Murau bietet leider keine allzu große Anzahl von Gewerbetreibenden. Diese jedoch sind meist klein strukturiert und produzieren qualitativ hochwertige Produkte. Außerdem sind sie für neue Ideen stets aufgeschlossen und erklären sich zum Großteil sofort bereit, an zukunftsweisenden Kooperationen mitzuarbeiten. (siehe Partner der Bioregion)
•  Die Bioregion bietet nicht zuletzt natürlich eine große Chance für die gesamte Region – für Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus

 

Land- und Forstwirtschaft
Die Land- und Forstwirtschaft bildet einen großen Schwerpunkt der Bioregion. Im Rahmen der Bioregion ist es ein großes Anliegen, die rund 350 Biobetriebe des Bezirkes Murau mit ihren erstklassigen, hochwertigen Bioprodukten besonders hervorzuheben und zu vermarkten, ohne dabei die „herkömmliche Bewirtschaftungsweise“ zu kritisieren – der kleine aber feine Unterschied: bio eben!
Fast im gesamten Bezirk Murau mit seinen Wäldern gibt es Waldwirtschaftsgemeinschaften (WWG). Die Grundlage dafür stellt die Zusammenarbeit von einzelnen Waldbesitzern dar, um zB bei der Holzvermarktung konkurrenzfähig zu sein und bessere Absatzpreise zu erzielen. Der Baustoff Holz ist reichlich vorhanden und bildet die Grundlage für die Weiterarbeit an einer „Holzregion“.
Die Ziele sehen dahingehend folgendermaßen aus:
• Weitere Zunahme der Biobauern in der Region
• Stärkung der Forstwirtschaft und der naturnahen Waldbewirtschaftung
• Größtmögliche Verwendung des Rohstoffes Holz
• Erhaltung ökologisch wertvoller Lebensräume
• Schaffung von gentechnik-freien Zonen

Wirtschaft und Gewerbe
Der Bereich Wirtschaft/Gewerbe stellt ein weiteres Standbein der Bioregion dar. Die gentechnik-frei zertifizierte Bäckerei Hager, die einzelnen Bio- und Bauernläden, die heimische Gastronomie mit regionalen Produkten, die Biomilchsammlung der Obersteirischen Molkerei sowie die Holz verarbeitenden Betriebe der Region sind Grund genug dafür, an der Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Strukturen zu arbeiten.
Die Ziele in diesem Bereich sind:
• Schaffung von nachhaltigen Unternehmensstrukturen
• Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen
• Aktivierung von regionalen Wirtschaftskreisläufen
• Aufbau von neuen Wertschöpfungspartnerschaften in der Region Murau
• Betriebsagenda 21

Ökologie, Umwelt + Vermarktung
Die Säule Ökologie, Umwelt und Vermarktung beinhaltet den Naturpark Grebenzen mit seiner Österreich weiten Vorreiterrolle im ökologischen Denken und Handeln, die Leader+ – Aktionsgruppe „Holzwelt Murau“, das Holzmuseum und „HolzBauHaus“ in St. Ruprecht/Murau, die Obermurtaler Brauereigenossenschaft und als weiteres Vorzeigeprojekt die biogene Abfallkompostierung und kommunale Dienstleistung einiger Murauer Betriebe.
Speziell in der Vermarktung sind folgende Ziele erstrebenswert:
• Steigerung des heimischen Produktangebotes im Bezirk
• Kooperation mit Gastronomie und (Direkt)Vermarktern
• Regionale Produkte bei Büfetts und Partyservice Entwicklung zur
  „kulinarischen Region“
• Stärkere Vernetzung von Landwirtschaft, Wirtschaft und Tourismus
• Verstärkte Bildung/Bewusstseinsbildung

Rohstoff Holz
Im Bereich der Bioenergie ist die Region Murau eine wahre Goldgrube, da in diesem waldreichen Bezirk der „Rohstoff Holz“ faktisch „zum Fenster herein wächst“. So ist der Gesundheits-Installateur Zeiringer zu einem wichtigen Partnerbetrieb der Bioregion geworden. „Ich habe für meinem Installationsbetrieb das Ziel definiert, ab dem Jahr 2005 keine neuen Ölheizungen mehr einzubauen. Außerdem geht aus dem Haus zur Zeit kein Anbot mehr hinaus, dem nicht ein alternativer Kostenvoranschlag beigefügt wird“, verkündet Heide Zeiringer, der es nunmehr auch gelungen ist, die vier größten Installationsbetriebe der Region unter der Marke „Naturinstallateure“ zu vereinen.
In diesem Zusammenhang wird die Bioregion mit der Entwicklung und dem Aufbau eines organisierten Qualitätsbrennholz- und Hackgutmarktes in der Region Murau vertraut.
Folgende Schwerpunkte prägen diesen Bereich:
• Flächendeckende Vorsorgung von Biowärmeanlagen in der Region
• Steigerung des Einsatzes von Biowärme bei Neubauten sowohl im privaten
  als auch im öffentlichen Bereich
• Stromerzeugung aus Biomasse – Versorgung mit regionalen Brennstoffen
• Ab 2015: Versorgung zu 100 % mit erneuerbarer Energie (energieautark)